Das Wetter lässt hier in der letzten Zeit sehr zu wünschen übrig. Es regnete bereits die gesamte vergangene Woche. Und momentan ist leider auch kein Ende in Sicht. Glücklicherweise war gestern ein Tag, an dem es ausnahmsweise schön war. Elli und ich haben den sonnigen Tag genutzt und sind nach Durban gefahren.
Durban ist mit über drei Millionen Einwohnern die größte Metropole KwaZulu-Natals und gleichzeitig auch die zweitgrößte Stadt Südafrikas. Der Zulu-Name für Durban ist eThekwini und bedeutet „Ort an der Bucht“. Außerdem ist Durban die größte indische Stadt Afrikas.
Für alle Fußballinteressierte ist interessant zu wissen, dass beispielsweise das Spiel Deutschland gegen Australien im Moses-Mabhida-Stadion in Durban ausgetragen wurde! Leider konnte ich das Stadion bisher nur aus ca. 500 Metern Entfernung sehen. Aber ich hab’s gesehen!
Gestern Vormittag in Durban angekommen, haben wir erst mal den Victoria-Street Market besucht. Das Gebäude wurde 1984 erbaut und zahlreiche indische Händler konnten ihre Stände eröffnen. Das Angebot umfasst tausenderlei Dinge, wie wunderschöne Stoffe, Lebensmittel und Früchte, Textilien, Schmuck, afrikanisches Kunsthandwerk, zahlreiche Korb- und Lederwaren, Antiquitäten, Schnitzereien, Schuhe und besonders zu erwähnen die Gewürzhändler, die ein vielfältiges Sortiment haben. Von exotischen Gewürzen über Curry bis hin zu überaus scharfen Gewürzen.
Wir haben zwei Stunden dort verbracht und ich fand es wunderschön durch die Stände und kleinen Läden zu schlendern. Es ist alles so schön bunt! Allerdings war es auch anstrengend, da man sofort von jedem Händler angesprochen wurde und kaum zum nächsten Stand weiterkam.
Gegenüber des Victoria-Street Markets liegen Hallen mit zahlreichen Fisch- und Fleischständen. Wer mich kennt, weiß genau, dass ich diese Hallen nicht besucht habe.
Anschließend sind wir dann zum Strand gefahren. Es gibt dort die „Golden Mile“, die sich über sechs Kilometer am Strand entlang erstreckt. Man sieht dort zahlreiche Staßencafés, schöne Stege, die in den Ozean führen, Verkaufstände von Zulu-Frauen, viele Surfer, Skater, Jogger und und und …
Wichtig zu wissen ist es auch, dass es in Durban Haie gibt, die aufgrund des warmen indischen Ozeans wohl etwas launiger sind. Um trotzdem sicher baden zu gehen, befinden sich zahlreiche Hainetze 400 Meter vom Strand entfernt.
Wir waren anfangs am South Beach. Jippi, ich konnte endlich meine Füße in den indischen Ozean hängen! Es war noch wunderschönes Wetter. Wir sind erst eine Weile am Strand entlang gegangen, zwischen vielen Muscheln und Sandskulpturen bis hin zu einem wunderschönen Restaurant am Strand, in dem wir dann zu Mittag aßen. Das Essen ist hier zum Großteil so scharf, dass mir in Deutschland wahrscheinlich alles sehr fad vorkommen wird. Selbst im Waisenhaus ist das Essen sehr gut gewürzt, dass ich mich jedes Mal darüber wundere, wie die Kinder es anstandslos essen können.
Den Nachmittag haben wir am North Beach verbracht. Nachdem für den Abend Gewitter und Regen vorhergesagt wurde, wurde es nach und nach immer windiger und düsterer. Wir hatten so die Möglichkeit zahlreiche Surfer auf den immer größer werdenden Wellen zu sehen. Wir liefen wieder am Strand entlang, begutachteten erneut Sandskulpturen, was hier wohl sehr verbreitet ist. Die Leute, die die Skulpturen erbauen, arbeiten viele Tage daran, achten auf jede Einzelheit und bekommen dann wohl teils Spenden von den Touristen.
Es war ein wunderschöner Tag und ich hoffe es folgen noch viele solch schöne Tage, die doch eine angenehme Abwechslung zur Arbeit sind. Denn auch die Arbeit mit den Kindern kann immer wieder ganz schön anstrengend sein!
Ansonsten geht’s mir hier momentan sehr, sehr gut!
Eure Jessi