Nach einer sehr anstrengenden Arbeitswoche in Durban, genau gesagt 126 Stunden Arbeit in sieben Tagen, brauchten wir dringend eine kleine Abwechslung. Trotz des Schlafmangels machten Elli und ich uns auf den Weg zur South Coast.
Den ersten Halt machten wir in St. Michael’s On Sea. Hier besuchten wir den „South Coast Christmas Market“. Der Weihnachtsmarkt fand in einem Zelt direkt am Strand statt. Es war wunderschön, es gab unglaublich schöne, zum Großteil handangefertigte Produkte, viele Süßigkeiten und im Hintergrund lief Weihnachtsmusik. Es ist schon ein komisches Gefühl bei den milden Temperaturen einen Weihnachtsmarkt zu besuchen, aber es war großartig!
Anschließend fuhren wir weiter nach Uvongo. Dort wanderten wir durch das Uvongo River Nature Reserve. Es ist eine kleine Naturschutzlandschaft am Ufer des Ivungu River. Das Reserve ist besonders bekannt für seinen Küstenwald mit über 100 Baumarten, seine Orchideenvielfalt und die über 100 Vogelarten. Die Wege überqueren kleine Flüsse und sind umgeben von unzähligen Palmenarten. Eigentlich erhofften wir uns Flusspferde am Hippo-Pool zu sehen, die wollten sich allerdings nicht zeigen. Aber einen „Schwanz“ sahen wir, er könnte von einem Krokodil gewesen sein, als wir näher kamen huschte er glücklicherweise sofort ins Wasser. Sonst zeigten sich uns nur Enten und Würmer.
Abends ging es dann nach Margate, der Ferienhauptstadt der Südküste. Dort ist in der Saison Jubel, Trubel, Heiterkeit angesagt. Wir haben in einem Restaurant namens „Friar Tuck“ in der Innenstadt gegessen, bevor wir wieder zurück nach Umzumbe fuhren.
Wir übernachteten wieder in dem sehr beeindruckenden Backpackers, Mantis & Moon.
Den späten Abend verbrachten wir dort auf einer kleinen „Dachterasse“ und konnten auf zwei Liegestühlen den Palmen- und Sternenhimmel genießen.
Nach dem Frühstück am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zum Oribi Gorge Nature Reserve. Es war bereits mein zweiter Besuch dort, aber es ist so groß, dass ich noch immer nicht alles gesehen habe.
Diesmal landeten wir bei „Wild 5 – Extreme Adventure“. Es gibt dort verschiedene Möglichkeiten seinen Adrenalinspiegel in die Höhe zu treiben. Neben „The Wild Slide“, „Abseiling“, „White Water Rafting“, „Horse Riding“ gibt es „The Wild Swing“.
Als wir beim Wild Swing ankamen, dachte ich mir, das werde ich niemals machen. Man springt von einem kleinen Felsvorsprung 100 Meter in die Tiefe. Erst 100 m freier Fall und dann schaukelt man noch über einem Wasserbecken, einem Fluss und Wald hin und her.
Nach langem Überlegen hab ich mich dann doch durchgerungen mir mein Ticket zu kaufen.
Dann ging’s los …
Der Sicherheitsgurt wurde angelegt …
Ich wartete noch eine ganze Weile bis ich an der Reihe war und es gab kein Zurück mehr …
Und dann war es soweit !!!
Mein Jump in 100 Meter Tiefe … Jippie! … Sooo geil !!! Ein unglaubliches Gefühl !!!
Das erste was ich beim Sprung gesehen hab …
Felsen, Felsen, Felsen – Aaahh!
So tief war es!
2-3 Sekunden freier Fall, Schaukeln über wunderbarem Untergrund und dann war es leider schon wieder vorbei …
Meine Müdigkeit aufgrund der letzten Woche und der schlaflosen letzten Nacht war nach meinem Sprung wie weggeblasen. Adrenalin pur!
Wir wanderten noch ein bisschen umher und waren sehr beeindruckt von den vielen wunderschönen Blumen, die dort in sämtlichen Farben wachsen.
Einen letzten Stop im Oribi Gorge Nature Reserve machten wir im „Leopard Rock Café“. Dort hatten wir einen unglaublichen Ausblick auf eine unendliche Landschaft und konnten endlich unseren ersten Käsekuchen in Südafrika essen! Jippi!
Auch die Heimfahrt konnte ich genießen, da wir unzählige Townships streiften, was mich bei jedem Mal wieder sehr beeindruckt. Man sieht die Kinder, wie sie Fußball spielen, man sieht die Zulu-Damen am Fluss oder See ihre Wäsche waschen, man sieht wie die Familien in ihren kleinen Vorgärten zusammensitzen und ihr Essen am Feuer machen. Afrika!
Genau so fühlten wir uns auch, als wir wieder im Waisenhaus ankamen. Wir hatten von diesem Tag an für die nächsten drei Tage keinen Strom. Außerdem ist erneut die Waschmaschine kaputt gegangen.
Zum Abschluss dieses Wochenendes machten wir es uns noch gemütlich mit Kerzenschein und schauten „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ an, passend zur Weihnachtszeit!
Es war ein wunderschönes und unvergessliches Wochenende!